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Hardware-Tutorial: Waermeleitpaste auftragen

Waermeleitpaste auftragen

Titel: Waermeleitpaste auftragen
Thema: Prozessorkühlung
Zielgruppe: Fortgeschrittene
Artikelversion: 1.30
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Hinweis: Für die Korrektheit oder Aktualität der Informationen kann nicht garantiert werden. Der Autor übernimmt daher keine Haftung für Schäden, die durch Nutzung der Informationen entstanden sind.

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Wärmeleitpaste, landläufig auch als „Leitpaste“ bekannt, wird seit geraumer Zeit in unterschiedlichen Formen verwendet. Schon zu Beginn des Computerzeitalters kam Sie beim legendärem Rechner „Z1“ und folgenden in Form von Klebstoff zum Einsatz. Zwischen Kernoberfläche und Kühlapparat sind in aller Regel mikroskopisch kleine Unebenheiten, Gruben, zumindest jedoch Luftlöcher in welcher Form auch immer vorhanden. An diesen Stellen kann Wärme nicht weitergereicht werden, da kein Kontakt besteht. Das Resultat sind Systemabstürze durch konzentrierte Überhitzung oder gar Schäden an der Kernoberfläche, grundsätzlich jedoch verringerte Leistung der betroffenen Prozessoreinheiten. Um dies zu vermeiden, diese Kontaktlücken also zu beseitigen, verwendet man Wärmeleitpaste. Ist die Paste aufgetragen und der PC eingeschaltet, fängt die Paste an, sich zu verflüssigen (bedingt durch die Wärme). In dieser Form kann sich die Paste optimal verteilen, die Lücken ausfüllen und sich anschließend wieder erhärten. Für geübte PC-Bastler scheint das Auftragen dieser Paste womöglich trivial, doch für den Neuling stellt dies oft ein scheinbar unüberwindliches Problem dar. In diesem Artikel finden Sie wichtige Informationen zum Thema Wärmeleitpaste und lernen zudem, wie Sie sie selbst auftragen. Beachten Sie, dass der Autor keinerlei Haftung für Schäden übernimmt, die durch Nutzung der hier gebotenen Informationen entstehen können.

Hinweis: Ihr neu erworbenes Wissen sollten Sie nicht zugleich an der Hardware-Glossar: CPU prüfen. Es wird empfohlen, zuvor an alternativen glatten Oberflächen zu üben, beispielsweise nicht verwendete CPUs oder Kacheln.


Grundlegende Informationen

Wärmeleitpaste gibt es in zwei hausgebräuchlichen Varianten: Zunächst die vergleichs- weise einfache Silikon-Leitpaste. Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Hauptbestandteil einer solchen Paste Silikon. Das Gute an dieser Variante ist, dass sich diese Paste sehr leicht und geschmeidig auftragen lässt. Allerdings ist die leitende Wirkung um bis zu 10% schlechter (womöglich auch mehr), als die seiner großen Konkurrenz, der Metall-Leitpaste. Diese wiederum besteht größtenteils aus verschiedenen Metalloxiden und sieht dementsprechend gräulich bzw. metallisch aus. Paste aus Silikon ist dagegen meist weiß. Am Rande dieses Spektrums gibt es noch das Leitpad, welches mittels eines Aufklebers aufgebracht wird, und daher zwar einfacher anzubringen ist, jedoch auch gravierend schlechter leitet, als es die Pasten tun. Das Leitpad ist einige Millimeter dicker im Vergleich zu den Pasten, was nicht nur ein Grund für die schlechtere Leitfähigkeit ist, sondern auch bewirkt, dass es sich hinterher nur schwierig entfernen lässt. Leitpads sind bekanntlich an Hardware-Glossar: Boxed-Kühlern angebracht. Vom Kauf solcher Pads wird grundsätzlich abgeraten. Das einzig Gute an ihnen ist, dass man Sie theoretisch nie auswechseln muss (solange der Kühlkörper nicht abgenommen wird), die Paste dagegen schon, da sie sonst an Wirkung einbüßen kann. Wann die Paste erneuert werden muss hängt einzig von den Bestandteilen der Paste und der Nutzlast des Rechners ab. Wir empfehlen pauschal einen Wechselzeitraum von frühstens 6 und spätestens 24 Monaten. Des Weiteren sei noch die Methode des Zwei-Komponenten-Leitklebers erwähnt, die wir in diesem Artikel jedoch nicht weiter erläutern möchten.

Welche der Varianten für Sie geeignet ist, hängt nun völlig von der Verwendung Ihres Systems ab. Falls Sie nur Office-Anwendungen benutzen, reicht die Silikonlösung aus, doch falls Sie Ihr System voll ausreizen möchten, etwa zum Spielen, muss eine gute Kühlung her, und dazu gehört auch die bessere Leitpaste aus Metalloxid. Der Preis dieser Pasten nimmt natürlich auch Rücksicht auf die Leistung, so bekommen Sie die Silikonpaste mittlerweile als Werbegeschenk oder ähnlichem hinterher geworfen, für die Metallvariante müssen dagegen durchschnittlich 5 bis 10 Euro bezahlt werden.


Das Auftragen

Bevor Sie irgend etwas auftragen, müssen die Oberflächen der CPU und des Kühlers gereinigt werden. Nehmen Sie sich ein fusselfreies Tuch, beispielsweise ein Taschentuch, und einen nicht so starken Fettlöser. Sprühen Sie ein Wenig davon auf das Tuch und fangen Sie langsam und zärtlich an, die Oberflächen mit leichten Kreisbewegungen gründlich zu reinigen.

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Zum Schluss wird das Ganze nochmals mit normalem Wasser wiederholt, um die fettlösenden Substanzen zu entfernen. Wenn alles gereinigt wurde, lassen Sie die beiden Komponenten noch ca. fünf Minuten stehen, damit sich der restliche Fettlöser verziehen kann. Wenn Sie soweit sind, nehmen Sie sich ein neues Tuch zur Hand, in dieser Angelegenheit darf man ruhig verschwenderig sein. Nun kommt es auf Ihre CPU an. Bei einem Athlon XP geben Sie einen etwa Stecknadelkopf großen Teil der Paste in die Mitte des Prozessorkerns auf. Bei allen anderen Prozessoren mit Metalloberflächen, beispielsweise Pentiumprozessoren, muss mehr aufgetragen werden.

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Verstreichen Sie die Paste nun von innen nach außen, lassen Sie sich dabei Zeit und vermeiden Sie zu starkes Zittern. Die Paste muss völlig gleichmäßig aufgetragen werden und insgesamt sehr dünn sein. Zu viel der Paste kann die leitende Wirkung verschlechtern. Während des Verteilens muss dringen darauf geachtet werden, dass keine anderen Teile etwas von der Paste abbekommen, speziell bei den AMD-Prozessoren mit bisher offenem Prozessorbau. Falsch platzierte Paste muss umgehend säuberlich entfernt werden.

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Es gibt auch noch die Möglichkeit, die Paste statt auf dem Kern, direkt auf dem Kühler aufzutragen. Von dieser Variante raten wir allerdings ab, da sonst viel Paste verschwendet werden kann, und die Gefahr hoch ist, dass andere Flächen etwas von der Paste abbekommen. Dies gilt es natürlich zu vermeiden.

Wenn Sie mit der Prozedur fertig sind, achten Sie darauf, dass die aufgetragene Paste keine Verunreinigung erfährt. Andernfalls können Sie alles noch mal machen, angefangen mit dem Reinigen. Legen Sie den Prozessor nun in den Hardware-Glossar: Sockel des Hardware-Glossar: Mainboards (befestigen nicht vergessen) und bringen Sie anschließend den Kühlkörper vorsichtig an. Der Druck, der durch das Befestigen des Kühlkörpers entsteht, verteilt die Paste nochmals gleichmäßig. Sobald Sie den Rechner starten, lassen Sie ihn mindestens eine Stunde lang ununterbrochen laufen, damit sich genügend Wärme entwickelt, und die Leitpaste durch den hierdurch verflüssigten Zustand besser verteilt werden kann.

Autor: Stefano Albrecht
Datum: Vor Relaunch (stattgefunden am 11.10.2004)