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Review: Wolfenstein: Enemy Territory  |  Zurück

Wolfenstein: Enemy Territory

Spiel: Wolfenstein: Enemy Territory
Entwickler: Splash Damage
Vertrieb: Activision
Veröffentlicht: 29.05.2003
Freigabe ab: 18 (ursprünglich ab 16)

When it´s done?� �
Dieser von id-Software bekannte Spruch trifft auf diesen taktischen Ego-Shooter nur teilweise zu. Anfangs sollte „Wolfenstein: Enemy Territory“ nämlich nur ein Add-On darstellen, wie der Name vermuten lässt, zum indizierten „Wolfenstein“-Nachfolger „Return to Castle Wolfenstein“. Wegen entwicklungstechnischer Schwierigkeiten, deren Ursprung im geplanten Einzelspielermodus lagen, entschieden sich die Entwickler von Splash Damage (in Kooperation mit id-Software) dazu, „Enemy Territory“ als eigenständiges Spiel im Internet anzubieten. Seit Mai 2003 kann das ungefähr 250 Mb große Spiel gänzlich kostenlos (legal) heruntergeladen werden.


It´s done… very well!

ET spielt sich ähnlich wie „Battlefield 2“, jedoch ohne steuerbare Vehikel und die überdimensionierten Karten. Zu Anfang wählen Sie die zu spielende Seite: Alliierte oder Achsenmächte. Die Schlachten in ET finden nämlich nicht in einem fiktiven Kriegszenario statt, sondern, ähnlich „Battlefield 1942“, während dem zweiten Weltkrieg. Nach Ihrer Entscheidung, ob Sie nun für Nazi-Deutschland oder für Amerika in den Krieg ziehen, folgt die Klassenwahl:

Soldier: Als einziger Spezialist für schwere Waffen, hat der Soldat primär die Auswahl zwischen dem mobilen MG42, einem schwer zu bedienenden Mörser, der Panzerfaust und dem sehr beliebten, optisch eindrucksvollen, Flammenwerfer.

Medic: Unverzichtbar und auf jedem Schlachtfeld vorfindbar, sind „Medics“ (Sanitäter). Diese Klasse besitzt zwar nur die jeweilige Standard-Maschinenpistole und maximal zwei Pistolen (Akimbo), dafür finden sich im Inventar noch Spritzen und Medipacks/Medikits. Somit hat der Medic die Möglichkeit sich selbst oder verwundete Kameraden zu heilen und sobald diese endgültig kampfunfähig sind, mit einer gezielten Injektion der Spritze wieder kampffähig zu machen.

Field Ops: Diese Klasse sorgt für die nötige Artillerie-Unterstützung und somit für tödliche Bombardements großer Flächen. Mithilfe des Fernglases oder einer Rauchgranate wird das Ziel markiert. Neben den Standard-Maschinenpistolen besitzt der „Field Ops“ noch mehrere Munitionskisten um für den oft nötigen Nachschub an Munition zu sorgen.

Engineer: Diese Klasse ist meist unabdingbar, wenn es darum geht bestimmte Missionsziele zu erfüllen. Der Ingenieur kann Dynamit und Minen scharfmachen/entschärfen und besitzt zudem einen Schraubenschlüssel (Werkzeug) mit dem er Kommandoposten und stationäre MGs errichten kann. Je nach gewählter Seite hat der Ingenieur außerdem Zugriff auf das M1-Garand bzw. das K43-Rifle (Gewehr), welche sogar Granaten verschießen können.

Covert Ops: Wie der Name sagt geht diese Klasse verdeckt („covert“), nämlich in der Uniform des Gegners zu Werke. Getöteten Gegnern kann die Uniform gestohlen werden um z.B. in die gegnerische Basis einzudringen. Sobald sie jedoch ihre Waffen benutzen fliegt die Tarnung auf und Gegner erkennen den Spion daran, dass kein Name über seinem Kopf angezeigt wird. Zusätzlich kann der Spion Aufklärungsarbeit mit dem Fernglas leisten, um gegnerische Minen sichtbar zu machen oder gar den Feind auf dem Radar anzuzeigen. Bei den zu Verfügung stehenden Waffen handelt es sich größtenteils um Scharfschützengewehre und eine Rauchgranate.


It´s nice!

Trotz der mittlerweile veralteten Quake 3-Engine hat Enemy Territory eine ansehnliche Optik. Alles wirkt sehr glaubhaft und realistisch, sowohl Waffen, als auch Gebäude und Menschen. Natürlich fehlt es dem Spiel an modernen Effekten und „Shadern“ und auch allzu detaillierte Objekte sind nicht vorhanden, dafür könnten manch einen die niedrigen Hardwareanforderungen entschädigen, weshalb das Spiel auf fast jedem Rechner auch in hohen Auflösungen ruckelfrei und bei den meisten Spielern auch mit den „eSport-tauglichen“ 60 FPS läuft.


It´s Battlesense

Jeder Spieler hat ja bekanntlich einen anderen Geschmack, doch Spiele wie Battlefield haben gezeigt, wohin der Trend geht. Stupide Deathmatch-Ego-Shooter sind schon lange nicht mehr die bevorzugte Alltagskost der Community. Taktikshooter sind beliebt. Taktikshooter mit Rangsystem und Auszeichnungen noch beliebter. Was „Battlefield 2“ den Spielern schmackhaft gemacht hat, wird auch in „Enemy Territory“ verwendet: Jeder Spieler erhält Auszeichnungen und Belohnungen für seine erbrachten Leistungen auf den Schlachtfeldern. Ein Medic (Mediziner), der ohne zögern zu seinen verwundeten Kameraden vorstürmt und diese mit Heilmitteln versorgt, erhält Erfahrungspunkte (EXP), genauso wie jede andere Klasse im Spiel. So steigen nicht nur zahlreiche Statistiken, sondern auch der Spieler im Rang. Wird das „Scoreboard“ (Punktetafel) aufgerufen, steht nicht der Spieler mit den meisten „Kills“ auf dem ersten Platz, sondern derjenige mit der meisten Erfahrung. Diese ergibt sich wie gesagt durch besondere Leistungen auf dem Schlachtfeld, die sich bei jeder Klasse unterscheiden. Der Field-Ops erhält Erfahrungspunkte (EXP) u.a. indem er den Mitspielern Munitionskisten überreicht (bzw. zuwirft) et cetera. Nichtsdestotrotz erhält man für jeden getöten Gegner ebenfalls EXP. Im Spiel ergibt sich in der Summe der „Battlesense“, also eine Art „Kampfsinn“. Der Spieler wird nicht nur mit dem Aufsteigen im Rang belohnt, sondern mit weiteren interessanten „Belohnungen“, z.B. die Fähigkeit zwei Waffen auf einmal zu benutzen.


It´s Teamwork

Nur gemeinsam können die Ziele in ET erreicht werden. Als Soldat mit Flammenwerfer alleine vorzustürmen bringt zwar sicher einige „Kills“, aber das „primäre Ziel“ erreichen Sie so sicher nicht. Steht ihnen jedoch ein „Engineer“ und ein „Medic“ zu Seite, kommen sie dem Ziel nicht nur näher, sondern haben auch die Möglichkeit, dieses zu erfüllen. Die Schlachten sind generell sehr spannend. Da die Karten nicht die Dimensionen von „Battlefield 2“ annehmen, gibt es oft heiß umkämpfte Bereiche, in denen sich große Menschenmassen bilden. Realistischer Sound trägt zur guten Atmosphäre bei, ebenso die glaubwürdige Optik der Waffen und Spielermodelle. Wenn die Alliierten z.B. auf der Karte „Goldrush“ versuchen in die Bank von Tobruk vorzudringen, entsteht durch andauerndes MG-Feuer und Granateneinschläge sowie Artillerie-Beschuss ein tolles Mittendringefühl, in dem jede Klasse ihre Daseinsberechtigung hat und zum Erfolg des Teams beiträgt. Steuerbare Vehikel gibt es in ET keine, dafür finden sich oftmals Panzer, die zuerst repariert und dann zu bestimmten Punkten eskortiert werden müssen, wobei die Route bzw. die Fahrt des Panzers skriptgesteuert abläuft.


Fazit

Dank dem erforderlichen Zusammenhalt und der Teamarbeit entsteht eine sehr dichte Atmosphäre, vorrausgesetzt man spielt nicht auf Fun-Servern auf denen keiner ernsthaft im Rang aufsteigen will. Übrigens kann die gesammelte Erfahrung (EXP) nicht von einem Server auf einen anderen übernommen werden, da jeder Server meist eigene Einstellungen und Modifikationen besitzt. Die Klassen sind in ihren Fähigkeiten größtenteils ausbalanciert, weshalb auch häufig alle Klassen auf den Schlachtfeldern vertreten sind. Die noch immer riesige Community, die dem Spiel treu bleibt, sorgt für neuen Nachschub an Karten und Modifikationen. Im Resultat bleibt ein überdurchschnittlicher Teamshooter mit sehr guter Spielbarkeit und einer riesigen Community.

Das Spiel kann unter anderem von der deutschen Community et-scene.de heruntergeladen werden: Download & Infos (nach kostenloser Anmeldung sogar mit maximaler Geschwindigkeit)

Autor: Frank Trautwein
Datum: 03.12.2006

Mehr zum Spiel
Systemrequirements: Wolfenstein: Enemy Territory